Eine sehr praktische Sache, mit der man unsere Ressourcen schonen und damit Umwelt und Klima etwas Gutes tun kann, ist das Nutzen von Dingen, die es bereits gibt. Das ist viel besser, als immer Neues zu kaufen und damit die Produktion von Dingen anzukurbeln. Noch besser ist es natürlich, wenn der Transport der Dinge dann noch ohne Auto vonstattengeht …
Weiternutzen und Weitergeben in Corona-Zeiten
In normalen Zeiten gibt es Flohmärkte oder unseren wunderbaren Bingerbrücker Kinder- und Damensachen-Basar. Immer im Frühling und im Herbst haben wir die Turnhalle der Grundschule in einen großen Verkaufsraum voller gebrauchter Kleidung und Spielsachen verwandelt. Bei dieser großen Aktion packten Groß und Klein, Jung und Alt mit an. Alle hatten einen ganzen Tag viel Arbeit aber auch riesig viel Spaß miteinander. Nicht zuletzt fand ich dort meistens eine gute Portion der Kinderausstattung für das nächste Halbjahr, und dann und wann auch ein nettes Kleidungsstück für mich. Ich brauchte kaum noch etwas neu Produziertes einzukaufen. Gewöhnlich trug ich an den Abenden dieser Basar-Samstage mindestens einen vollen Rucksack und eine richtig große Tasche voller Klamotten nach Hause.
Mit Corona ist alles anders. Aber das Weiternutzen und Weitergeben von (nicht mehr) gebrauchten Dingen lebt weiter, wenn auch auf weniger gesellige und spaßige Weise. Jetzt findet alles nur noch in digitalen Verschenke-, Verkaufs- und Tauschbörsen statt. Teils auf wohlbekannten Onlineplattformen, teils in größeren oder kleineren, mehr oder minder privaten Gruppen in den sozialen Netzwerken. Letzteres ist manchmal ein bisschen unübersichtlich, aber alles in allem funktioniert das auch sehr gut – und ist um einiges persönlicher als die großen, halb-anonymen und teils kommerziellen Plattformen.
Lieferservice CO2-neutral
Nun aber zum Anlass dieses Posts, denn wir sind hier ja immer noch auf einem Blog über das autofreie Leben und nicht über die Sharing-Economy. In einer der besagten Gruppen wechselte heute unsere hübsche kleine Kinder-Sitzbank aus Holz für ein paar Euro ihren Besitzer – und diesmal auch den Wohnort, nachdem bisherige Weiternutzungen durch Kinder im richtigen Alter innerhalb unseres Mehrfamilienhauses stattfanden.
Einer unbedachten Frage nach Abholung der Bank meinerseits folgte die Ankündigung der Käuferin, gleich losfahren zu wollen. Ich besann mich und bot stattdessen als „Lieferservice“ einen Transport ohne Auto an. Der wurde von der schon etwas älteren Dame auch gleich dankend angenommen.
Um bösen Zungen vorzubeugen: Nein, ich schickte meinen Schatz nicht mit dieser Ladung auf der Schulter durch die Gegend! Er schnappte sich die Bank und brachte sie, begleitet von Kind 1, an ihren Bestimmungsort, damit ich den frühen Abend für ein rückenschonenderes Workout auf unserem Crosstrainer nutzen konnte.
Was für ein Service!
❤️